Was kann das Tamron SP 24-70mm F/2.8 Di VC USD im Jahr 2021?

Und täglich grüßt das Murmeltier. Da sich das Tamron 35-150 mm nach dem Test im Februar nicht als passendes Standardobjektiv geeignet hat, war ich weiter auf der Suche nach einer Linse, die sowohl einen Brennweitenbereich zwischen Weitwinkel und Tele abdeckt als auch eine hohe Lichtstärke aufweist und dabei (auf dem Gebrauchtmarkt) nicht zu teuer ist. Die Optionen hierfür konnte ich auf das Canon 24 – 70 f/2.8 L , das Sigma 24 – 70 1:2.8 EX DG HSM und das Tamron SP 24 – 70 F/2.8 USD einschränken.

Warum ich mich für das Tamron entschieden habe? 

Während von Canon auch die erste Version des 24-70 L für rund 500€ auf Gebrauchtbörsen gehandelt wird und manche Versionen des Sigma 24-70 nicht mehr mit den aktuellen Canon Kameras kompatibel sind, war das Tamron hier die logische Wahl für mich, da es sowohl die passenden Features als auch einen günstigen Preis bieten kann. Das geringere Gewicht von 845 Gramm im Vergleich zu den anderen Objektiven trug zur Kaufentscheidung bei.

Werfen wir einfach einen Blick auf die Spezifikationen:

Specs:
Brennweite 24mm – 70mm
Minimale Blende: F2.8
Maximale Blende: F22
Blendenlamellen: 9, gerundet
Minimale Fokusdistanz: 38cm
Gewicht: 845g
Filterdurchmesser: 82mm
Abmessungen: 88mm x 117mm

Auch wenn das Tamron schon 8 Jahre auf dem Buckel hat ist es aufgrund der Ausstattung noch immer eine sehr aktuelle Linse. Meine geplanten Haupteinsatzbereiche für das Objektiv liegen in der Portrait-, der Reportage- sowie der Naturfotografie. Daher ist der Anspruch auch kein geringer. Die Schärfe und der Kontrast müssen auch bei Offenblende hervorragend sein, der Bildstabilisator muss auch bei langer Verschlusszeit greifen und das Gewicht darf auch auf weiten Wanderungen oder langen Shootingtagen nicht zum Störfaktor werden.

Bei einem Shooting mit Sabrina versuchte ich den Alltag mit dem Objektiv so gut es geht nachzustellen und verwendete aus diesem Grund nur dieses Exemplar. Und auch wenn ich bis dato nur ein paar Testshots mit dem Tamron machte, lieferte das von Anfang an top Ergebnisse. Zwar fokussierte ich vor allem über den Liveview, was tendenziell bessere Ergebnisse als mit dem Phasen Autofokus lieferte, aber auch mit letzterem konnte ich sehr zufrieden sein. Die Schärfe war in der Bildmitte und auch im erweiterten Bildmittenbereich absolut in Ordnung und passte perfekt für Portraitfotos. Zwar war bei Offenblende die Schärfe am Bildrand nicht optimal, dies störte mich aber Praxisrelevanz nicht weiter. Bei Portrait- oder Reportagefotos ist die Schärfe am Bildrand unerheblich und bei Naturaufnahmen blende ich zumindest 2 bis 3 Stufen ab, was zu einer passenden Schärfe auch am Bildrand führt.

Der Zoombereich war einer meiner größten Sorgen. Und auch wenn die 70mm am Teleende des Zooms nicht die allerbeste ist, reichte sie für Portraitfotos vollkommen aus. Auch das Bokeh bei 70mm und Offenblende (siehe Bild unten) ist smooth und ermöglicht ein schönes Abheben vom Hintergrund. Vermutlich werde ich bei machen Reportagen und besonders bei Bergtouren mit dem Brennweitenbereich an meine Grenzen stoßen, das wird aber erst die Zukunft zeigen.

Beeindruckt war ich allerdings von den 24mm im Weitwinklebereich. Hier merkte man einen signifikanten unterschied zu den 35mm des Tamron 35-150mm, da der Bildausschnitt doch um einiges weiter ist. Dies wird wiederum besonders zur Geltung kommen, wenn ich das Objektiv in der Natur im Einsatz habe. Aber auch die Portraits im Weitwinkelbereich machten Spaß und boten mir ungewohnte Perspektiven.

Der größte Negativpunkt des Objektivs ist die der 82mm Filterdruchmesser. Da die meisten meiner anderen Objektive einen 77mm Filterdurchmesser haben, ist auch die Sammlung der Schraubfilter nicht auf diese ungewöhnliche Größe ausgelegt. Dies schränkt die Nutzbarkeit des Objektivs um eine Spur ein, da ich mir zum Beispiel nicht einfach einen ND1000 Filter für Langzeitbelichtungen einpacken kann, sondern einen neuen (Kosten ca. 50€ für eine Einsteigermodell) kaufen müsste.

Fazit:

Auch wenn das Tamron SP 24-70mm F/2.8 USD schon vor 8 Jahren auf den Markt kam, ist es für mich noch immer ein top Linse, die in ihrem Job sehr viel richtig macht. Besonders in Sachen Preis/Leistung ist das Objektiv eine absolute Empfehlung am Gebrauchtmarkt. Wer sich ein bisschen umsieht, kann hier ein tolles Schnäppchen schlagen. Ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich viele Freude mit dem Objektiv haben und noch einige tolle Fotos damit einfangen werde. Mehr Beispielbilder findet ihr am Ende dieses Blogposts

+ Preis/Leistung
+ Schärfe auf bei Offenblende
+ Bildstabilisator
+ gutes Allroundobjektiv

– 82mm  Filterdurchmesser

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