Dass die Tage kürzer werden, bemerkt man bereits ab Mitte August. Denn die Sonne steht bereits viel früher besonders tief und bietet schon am Nachmittag eine stimmungsvolle Lichtkulisse. Zusätzlich sind die Temperaturen aber noch hoch genug, um eine angenehme Wohlfühlstimmung zu erzeugen. Perfekte Bedingungen also um Fotos zu schießen, die nicht nur Sommerflair vermitteln, sondern auch bei wirklichem Sommerflair entstehen.
So entschied ich mich spontan mit Jennifer (die bereits öfter vor meiner Kamera stand) an den Donaukanal zu fahren um dort Portraitfotos zu machen. Die Location in der Nähe der Müllverbrennungsanlage Spittelau war nicht neu für mich, da ich bereits 2015 hier ein Shooting hatte. Aber durch die ständig wechselnden Graffitis herrscht hier eine Schnellebigkeit, die immer wieder besondere Hintergründe erzeugt, und so jedes Foto zu etwas besonderem werden lässt.
Aber abgesehen vom Naturlicht machte ich auch einige Versuche mit Blitzlicht, wobei ich vor allem die Kombination externer Blitz und variabler Graufilter testete. Die Intention hinter diesem Versuch ist, dass der Blitz maximal mit einer Verschlusszeit von 1/200 das Bild belichtet, und das Objektiv daher nicht mit einer Offenblende (die eine sanfte Hintergrundunschärfe erzeugt) verwenden werden kann, da es sonst überbelichtet wäre. Durch den Einsatz eines ND-Filters wird Licht geschluckt, und so eine Belichtungszeit von 1/200 bei Offenblende möglich. Dies funktionierte nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis – Allerdings mit gravierenden Abstrichen. Denn der billige variable ND-Filter (ich hatte leider auf die schnelle keinen anderen zur Verfügung) entzog dem Bild nicht nur Licht, sondern auch jede Menge Schärfe, was sich erst später am PC Monitor zeigte. Das Bokeh und die Farben des Bildes entsprachen absolut meinen Vorstellungen, doch die fehlende Schärfe machte mir leider einen Strich durch die Rechnung. Ein guter Rat meinerseits: Finger weg von billigen variablen ND Filtern, diese sind zu einem großen Teil Schrott! Dennoch möchte ich euch die Testbilder nicht vorenthalten:
Abgesehen vom Blitztest nutzte ich aber vor allem das tiefstehende Sonnenlicht, da ich einfach ein Fan von natürlicher Belichtung bin, um die Stimmung des ausklingenden Tages einzufangen. Und auch ganz ohne technische Hilfsmittel, nur mit meinem Lieblingsobjektiv (dem Canon 50mm f1.4) entstanden absolut sehenswerte Bilder. Es ist eben nicht nur eine Frage des Equipments, sondern auch was man daraus macht…
schöne Bilder und Spätsommer in Wien ist traumhaft! 🙂