Wenn es einmal knapp unter dem Gipfelkreuz des Kreischbergs an die 20 Grad Plus hat, wird einem schnell klar, dass die Pisten wohl nicht mehr lange befahrbar sind. Für mich war das auch der Grund an diesem Tag in T-Shirt und Kurzer Hose auf den Berg auszurücken. Der deftige Sonnenbrand auf den Unterschenkeln machte sich leider erst am Abend bemerkbar, aber das ist eine andere Geschichte. Der Anlass warum ich mich an diesem frühlingshaften Tag noch einmal auf die Piste begab war ein ganz spezieller. Die Kreischindios veranstalteten ihre traditionellen Vereinsmeisterschaften am Ende der Saison mit einem Banked-Course-Slalom und einer Freestyle Jam Session. Gemeinsam mit meinem tricky.pics Kollegen Bernhard war ich für die Fotos bei diesem Event verantwortlich, weshalb mein Rucksack auch vollgestopft mit Equipment – vom Fisheye bis zum Supertele – war.
Schlussendlich legte ich mich auf zwei Brennweiten fest, mit denen ich das Geschehen einfing. Die Freestyle Jamsession lichtete ich vor allem mit dem Canon 17-40 mm Weitwinkel ab, da es Distanzen einfach dramatischer wirken lässt, ohne das Bild aber unnatürlich zu verzerren, wie es beispielsweise ein Fisheye macht. Die am Vormittag noch tiefer stehende Sonne und der leicht bewölkte Himmel trugen den Rest zu einer perfekten Lichtstimmung bei. Aus dem Contest ging übrigens Kreischindios Altpräsident Peter Gams als Sieger hervor, der im Contest seinen altbewährten Signaturtrick – den Präsidentenrodeo – auspackte.
Am Nachmittag ging der Banked-Course-Slalom über die Bühne, bei dem es darum ging die Bestzeit im boardercrossartigen Kurs zu erzielen. Angesichts der immer tiefer werdenden Rinnen im weichen Schnee keine leichte Angelegenheit. Um die Action festzuhalten, griff ich auf mein 70-200 Teleobjektiv zurück, da ich einerseits damit von einem fixen Punkt mehrere Spektakuläre Stellen entlang der Strecke einfangen konnte und andererseits auch der Autofokus der schnellste meiner Objektivsammlung war. Dies nutzte ich für jede Menge Actionfotos, aber um auch einige Stimmungsbilder der Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die zum Teil in modisch äußerst gewagten 70er- und 80er-Jahre Outfits antraten und so die Blicke auf sich zogen, einzufangen. Zwischenzeitlich hatte ich sogar noch die Zeit für meinen eigenen Run durch den Kurs, der erstaunlich schnell war, was vor allem mich selbst überraschte. Mit ein bisschen Wehmut stellte ich nach der letzten Abfahrt fest, dass die Wintersaison 2016/17 damit wohl Vergangenheit war. Aber wer weiß, vielleicht lockt ein letztes Fleckerl Schnee dann doch noch zu einem Ausflug…