Kurzbesuche in einer Großstadt sind immer so eine Sache. Man hat nur wenig Zeit für richtiges Urban Exploring und muss sich in Sachen Fotografie meistens auf die Innenstadt die wichtigsten Sehenswürdigkeiten konzentrieren. Da mir in Mailand nicht einmal 24 Stunden blieben, musste ich mir die wenige Zeit, die ich hatte, effektiv einteilen. So nahm ich mir bei meinem allerersten Besuch in Mailand vor allem das Areal rund um den Mailänder Dom vor.
Ich muss sagen, ich habe selten eine so überlaufene und belebte Innenstadt gesehen. Vielleicht täuscht mich mein Gefühl und meine Erinnerung, aber sogar am New Yorker Times Square war weniger los (das Foto oben täuscht ordentlich und war einer der wenigen stimmigen Streetshots). Dementsprechend schwierig war es in den Abendstunden kurz nach Sonnenuntergang gute Perspektiven vom Mailänder Dom zu bekommen. Auch in Richtung Mailänder Burg wurde es nicht viel besser; lediglich am Fontana di Piazza Castello (ich übersetze das jetzt mal ganz Salopp mit „Burgplatzbrunnen“) konnte ich einige ungestörte Shots von der hereinbrechenden Abendstimmung machen. Als ich am Rückweg bereits in die vollkommene Dunkelheit kam, beschloss ich, es mit den Domfotos am nächsten Tag noch einmal zu versuchen. Und so befand ich mich rund 10 Stunden später wieder vor dem Dom und hatte dieses Mal mehr Glück, da sich zu dieser Zeit noch beinahe niemand auf den Straßen befand. So konnte ich auch in Ruhe lange Belichtungszeiten verwenden und die Morgenröte im Hintergrund des Doms perfekt in Szene setzen. Der Mailänder Dom stand auch später am Tag im Zentrum meiner Fotoabsichten, als ich das sakrale Zentrum der Stadt auch von innen und vom begehbaren Dach aus betrachtete. Zwar wurde mir die Verwendung meines Mini-Stativs durch zahlreiche Hinweisschilder und Securities untersagt, aber dennoch konnte ich einige nette Shots im dunklen, aber beeindruckenden Mittelportal sowie im linken Seitenschiff machen. Auch am Dach untersagte man mir die Verwendung des Stativs, nichtsdestotrotz schaffte ich es zuvor noch ein Bild in den Kasten zu bringen. Bei dem Menschenandrang am Dach des Doms ist Langzeitbelichtung auch die einzige vernünftige Möglichkeit, um die Personen aus dem Bild „verschwinden“ zu lassen und so die Architektur gut einzufangen. Auch wenn ich gerade einmal ca. 20 Stunden in der Stadt verbrachte und aufgrund von Terminen nicht immer Zeit zum Fotografieren hatte, konnte ich dennoch einen Eindruck der zahlreichen Facetten des italienischen Großstadtlebens gewinnen und einige tolle Aufnahmen festhalten. Da ich 2018 das ein oder andere Mal nach Mailand reisen werde, wird es nicht der letzte Blogartikel über die zweitgrößte Stadt Italiens sein. Rimani sintonizzato per sapere di più!