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Großbritannien verbindet man ja nicht unbedingt mit sommerlichem Wetter; schon gar nicht im April. Umso mehr wundert es mich auch noch im Nachhinein, dass ich in den vier Tagen, die ich in Manchester verbrachte, keine einzige Wolke am Himmel sah. Perfekter hätten die Rahmenbedingungen für den Besuch eines Festivals also nicht sein können. Auch wenn die Konzerte der Manchester Punk Festivals ohnehin in Clubs stattfanden.
In drei Tagen, auf sechs Stages, gaben sich mehr als 150 lokale, nationale und internationale Punkgrößen ein Stelldichein und sorgten für Genreunterhaltung der allerbesten Art. Egal ob das britische Ska Urgesteine King Prawn, die jungen Folk-Crusties Boom Boom Racoon oder die kanadischen Horrorpunker the Creepshow: Es war durchgehend schwer, sich für eine der Stages zu entscheiden. Auch hier zeigte sich, dass es Manchester schaffte eine unterhaltsame Mischung an Venues bereitzustellen. Ein Club in den Bögen der Railwaytrasse, eine Tiki Bar, ein Kellerlokal – die Stages ließen (abgesehen von der etwas unpersönlichen Main Stage im The Union) wenig zu wünschen übrig, auch wenn der Sound nicht immer perfekt war (Anyway. Punk darf das. Glaube ich).
Mein Freitag war bandmäßig extrem skalastig: Call me Malcolm, Authority Zero und King Prawn boten massig Musik zum skanken und abdancen. Perfekt für einen Festivaltag an dem man noch zu 100% fit ist. Dazwischen ging es mit den kanadischen Punkern The Penske File etwas melodischer zur Sache. Im Brickhouse Social sorgten die Akkustischen Speed Dinosaurs für akkustische Mitsingstimmung.
Der Samstag war für mich persönlich etwas österreichisch geprägt, denn neben James Choice und 7 Years Bad Luck war auch die wohl meistgereiste heimische Punkband Astpai vertreten. Doch dem nicht genug, auch ein spätabendliches Alkaline Trio Cover Set mit Members der drei Bands stand noch auf dem Programm. Hier blieb nebenbei beinahe keine Zeit für andere Bands. Doch auch die spanischen Skatepunker Adrenalized und die akustischen Boom Boom Racoon machten an diesem Tag Lust zum Feiern, abgerundet werde der Abend noch durch den Headliner Smoke or Fire.
Der vollgepackte Samstag steckte mir auch am Sonntag noch in den Knochen, weshalb ich es erst gegen 17 Uhr wieder zu einer Show schaffte. Nichtsdestotrotz machten mir an diesem Tag vor allem the Creepshow und Joe McMahon & the Dockeneers wieder Lust auf Livemusik. Bemerkenswert war dann noch der Abschluss des Festivals, als die Coversets von The Menzingers und Minor Threat die letzte verbleibende Festivalenergie forderten.
Es bleibt der Eindruck eines (fast) perfekt organisierten Festivals, dass nur wenige Wünsche offen ließ. Vor allem an der britischen Freundlichkeit der Securities und Ordner können sich die Wiener Kollegen so einige Scheibchen abschneiden. You’re Welcome.
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