Freitag, der 26. Februar – Ein Tag, den ich mir schon länger im Kalender angestrichen hatte.
Denn der annähernde Vollmond im Februar hat immer den Vorteil, dass Monduntergang und Sonnenaufgang nur durch wenige Minuten voneinander getrennt sind und so zwei wunderbare Fotomöglichkeiten zusammenfallen. Besonders dann, wenn man in den Bergen unterwegs ist.
Bei der Wahl meines Zieles war ich mir lange Zeit nicht sicher. Ich wollte keinen meiner „Standardberge“ ansteuern, da ich den Mond nicht vor (bzw. hinter) den immer gleichen Motiven in Szene setzen wollte. Schlussendlich brachte mich Sabine, die mich an diesem Tag auch begleiten sollte, auf den perfekten Spot. Denn der Falkert hat mit seinen 2.308 m die perfekte Höhe, um ein alpines Panorama zu bieten. Er liegt in einem Gebiet, das diesen Winter vom Schneefall begünstigt wurde und hatte mit nur ca. 450 Höhenmetern auch einen angenehmen Aufstieg. Die Ausgangslage konnte also nicht besser sein.
Dennoch begann der Tag äußerst früh. Um 03:30 holte mich der Wecker aus dem Schlaf, da die Anreise zum Falkertsee, von wo die Tour startete, schon ca. 80 Minuten Anfahrt mit dem Auto in Anspruch nahm. Die eigentliche Tour startete dann um 5:45 als ich meine Schneeschuhe anschnallte und mich von der Heidialm durch den Graben auf den Weg Richtung Falkertscharte machte. Während der Start noch in völliger Dunkelheit erfolgte, war schon nach wenigen Minuten ein rot-oranger Streifen am Horizont erkennbar, der den Tagesanbruch ankündigte.
Doch bevor der Tag anbrechen konnte, stand noch mein persönliches Highlight am Programm. Genau passend, als ich die Falkertscharte erreichte, begann sich der Mond dem Horizont anzunähern und hinter dem Gebirgsmassiv im Westen zu verschwinden. Durch die perfekte Tageszeit, nahe am Sonnenaufgang, präsentierte sich der Mond in einen wunderbaren orangen Farbstich. Um dieses Naturschauspiel perfekt einzufangen, hatte ich mein Canon 100-400mm Supertele im Gepäck. Dieses tolle, aber nicht gerade handliche Objektiv, brachte mir den richtigen Zoom, um die Situation perfekt festzuhalten.
Viel Zeit zum Verweilen blieb aber nicht, da auch der Sonnenaufgang schon unmittelbar bevorstand. Kurz bevor wir den Gipfel erreichten , kamen die ersten Sonnenstrahlen am Horizont zum Vorschein. Da aufgrund der Großwetterlage noch immer eine Menge Saharastaub in der Luft war, erinnerte dieser Aufgang an jene in Südostasien, da der tiefrote Glutball aus einer orangen Dunstschicht empor stieg.
Es blieben nur noch wenige Meter zum Gipfel, die durch die wärmende Morgensonne ein angenehmer Abschluss des Aufstiegs waren. Das Gipfelkreuz des Falkerts brachte ein weiteres Highlight der Tour, da es durch seine besondere Konstruktion ein perfektes Bergfotomotiv darstellte. Auch die absolute Windstille lud zum Verweilen für einige Minuten ein, bevor eine Abfahrt (ich hätte mein Snowskate am Rucksack geschnallt im Gepäck) über die noch eisige Nordseite des Falkerts den Abschluss dieser Tour darstellte.
Die ca. 70 Minuten Aufstieg (inkl. Fotopausen) und 10 Minuten Anfahrt waren der perfekte Start in den Tag. So befindet sich der Falkert nun auch auf meiner Sommer To-Do-Liste und ihr werdet hoffentlich auch dann wieder einen Wanderbericht hier lesen können.
Sehr geil👍