Da man oft mit Kompromissen leben muss, handelt dieser Blogpost von einem Objektiv, das durch und durch ein wahrer Kompromiss ist. Warum dem so ist, erklären wir gleich.
Es gibt eben diese Situationen, wo man mit einem Zoom-Objektiv einfach besser dran ist, als mit einer Festbrennweite: Sport, Events, Partys etc. Leider sind dies auch oft dieselben Situationen wo man ein gewisses extra an Lichtstärke gut gebrauchen kann, sei es auf Grund der hohen ISO Werte oder des fehlenden Bokehs bei Portraits. Der Kompromiss: Ein Objektiv mit ausreichendem Zoombereich und hoher Lichtstärke. Ein 24-70mm f/2.8 eben.
Natürlich sind Objektive mit durchgehender hoher Lichtstärke preislich in einer weitaus höheren Liga angesiedelt. Daher auch hier wieder der Kompromiss: Das Sigma 24-70mm F2.8 EX DG ist das günstigste in der Klasse der f2.8 Standardzooms und liegt weit unter der Konkurrenz von Canon, Tamron und auch der eigenen ART Serie. Dies war der Grund warum die Wahl auf dieses Modell fiel – Eben ein Kompromiss in allen Bereichen. Aber wie sehr muss man diesen auch bei der Bildqualität eingehen? Genau das wurde bei einem Fotoshooting getestet. Aber zuerst einmal die technischen Details:
Brennweite: 24mm bis 70mm
Minimale Blende: f/2.8
Maximale Blende: f/22
Gewicht: 790 Gramm
Naheinstellgrenze: 38 cm
Anzahl Blendenlamellen: 8
Filtergröße 82mm
Was in der Praxis sofort auffiel, war der Autofokus, der nicht der allerschnellste ist. Bei einem Fotoshooting ohne Stress kein Problem, in manch anderer Situation kann dies aber wohl zu Frust führen. Einen Spaß hatte ich natürlich mit dem ungewohnten Gefühl eine Brennweite im Normalbereich zu haben, denn sonst nutze ich zwischen 30mm und 70mm ausschließlich Festbrennweiten. Hier konnte ich zumindest einige Perspektiven probieren, die sonst nicht auf meinem Plan gewesen wären. Mit der Schärfe in der Bildmitte war ich auch bei Offenblende durchaus zufrieden, auch wenn mir das Bild subjektiv oft etwas weich vorkam. Die abfallende Schärfe gegen Bildrand störte mich bei Portraits eigentlich nicht. Einer der für mich wichtigsten Punkte war das Bokeh, das man besonders bei 70mm Brennweite als sehr Smooth bezeichnen kann. Naturgemäß kommt die Tiefenunschärfe bei 24mm und Blende 2.8 nicht so zu Geltung. Dennoch liefert das Obejtiv hier eine akzeptable, wenn auch nicht herausragende Leistung (gegen das Canon 24 – 105mm L hat es in Sachen Kontrast und Bildschärfe deutlich das Nachsehen).
Dennoch kann man das Objektiv durchaus als „Immerdrauf“ verwenden, ich glaube, besonders auf Reisen wäre es ein perfekter Allrounder – eben ein Kompromiss. Eine Prime Festbrennweite kann das Objektiv nicht ersetzen, zumindest nicht bei Fotoshootings. – Auch wenn die Fotos absolut akzeptabel sind (Auch dank meinem Model Resi, die einen wundervollen Job vor der Kamera gemacht hat). Wie sich andere 24 – 70mm Objektive in dieser Preisklasse schlagen, werde ich hier in Zukunft noch öfters am tricky.pics Blog zeigen, da ich noch das ein oder andere testen möchte.