Herbsttage an denen die Sonne gefühlt schon um Drei Uhr nachmittags untergeht (in Wahrheit ist es im Moment übrigens ca. 18 Uhr), laden beim Wandern dazu ein die Herbstfarben bei tiefstehender Sonne zu betrachten. Bei Wanderungen ohne große Distanz lässt sich so schon Mal ganz spontan ein Sonnenuntergang mitnehmen. Im Salzburger Lungau gibt es diese Chance am 2.254 Meter hohen Kleinen Königsstuhl.
Eine flotte Bergtour
Mit dem Auto kommt man bis zum Startpunkt auf der Karneralm, der bereits auf rund 1.800 m liegt. Es gilt nun also nur die 450 Höhenmeter zu Fuß zu überwinden. Die durch eine abwechslungsreiche Kulisse führende Wanderroute ist mit 1 1/4 Stunden beschildert, aber der durchschnittliche Wandernde wird wohl gut 45 Minuten brauchen. Da ich mir am Weg zum Gipfel oft Zeit für Fotopausen lasse, kann ich im nachhinein garnicht mehr sagen, welche Zeit ich für diese Distanz gebraucht habe. Tendenziell sind diese Zeiten aber auch sehr irreführend, da ich manche Passagen sehr schnell gehe und mir dafür auf den Stücken mit toller Aussicht wieder mehr Zeit lasse. So bietet der Aufstieg zum Kleinen Königsstuhl beispielsweise zwei kleine Bergseen (oder besser Lacken) die perfekte Fotomotive sind. Wer überhaupt keinen Stress hat und diese Wanderung gemütlich angeht, findet hier auch ein perfektes Pausenplatzerl.
Nach ein paar etwas steileren Anstiegen hat man es dann auch bald geschafft und kommt nach einem weiten Plateau zur kleinen felsigen Erhebung die den Gipfel markiert. Das Gipfelkreuz ist aufgrund der Ausrichtung leider kein Optimales Fotomotiv, da es im wahrscheinlich besten Winkel für Sonnenauf- und Untergänge nur seitlich zu sehen ist. Aber dennoch bietet der Gipfel jede Menge Fotomotive und für den Fall des nicht unüblichen Gipfelwindes auch einige windstille Stellen. Als die Sonne hinter den Bergen des Salzburger Landes verschwand stand auch schon der fast volle Mond am Himmel und brachte so ein zusätzliches Fotomotiv.
Der Abstieg bei einrechender Dunkelheit stellte aufgrund des verbleibenden Lichtes keine Hürde dar, lediglich auf den letzten paar hundert Metern, die durch den Wald führten, wurde die Stirnlampe notwendig. Auch das bisschen Schnee, das immer wieder am Wanderweg lag, stellte keine Herausforderung dar, da dieser schon gut niedergetreten und verhärtet war.
Meine Bergfotos machte ich an diesem Tag mitmeine Canon EOS 5D mk iv mit dem 15-30mm Weitwinkel- und dem 70-200 Teleobjektiv (jeweils von Tamron). Auf mehr Schnickschnack verzichtete ich bei dieser spontanen Wanderung.
Der Kleinen Königsstuhl ist auf jeden Fall einen Ausflug für jene wert, die ein Schnelles Gipfelglück suchen oder nicht viele Höhenmeter machen möchten. Für mich war es ebenfalls eine perfekte Möglichkeit um das gute Wetter noch für Bergfotos zu nutzen.