Das gute an (fast) schlaflosen Nächten und super frühen Flügen: Man bekommt von der Flugzeit so quasi nichts mit. Von den zwei Stunden des Austrian Flugs OS311 war ich wohl nur geschätzte 30 Minuten wach, den Rest der Zeit schlummerte ich noch friedlich über den Wolken. Dies hatte auch noch den Vorteil, dass ich frisch ausgeschlafen in Stockholm landete.
Nach einem schnellen Kaffee bei Waynes Coffee (free Wi-Fi!) machten mein Travelbuddie Opie und ich mich auf die Stadt zu Fuß zu erkunden. Für mich ist dies immer noch die beste Variante, um eine neue Stadt zu erkunden. Unsere Route führte uns von der Nah- und Fernverkehrsdrehscheibe Cityterminalen in Richtung Süden über die historische Altstadt Gamla Stan hin bis Södermalm, wo wir unser Quartier für das Wochenende aufschlugen.
Nach einem Nachmittag, der der groben Orientierung und dem Scouten von Fotolocations diente, nutzen wir den Abend um einige Langzeitbelichtungen der Skyline an der Riverside zu machen. Hierfür wollten wir die Katarinahissen Aussichtsplattform nutzen, die allerdings am vorderen und damit besten Teil gesperrt war. Dennoch konnten wir einen guten Ausblick über Gamla Stan, Södermalm und die Großbaustelle an der Riverside erhaschen. Das Gerücht, dass das Bier in Schweden unbezahlbar teuer ist, konnten wir im Anschluss in die Kategorie „Urban Legends“ stecken, denn im Hirschenkeller, bei dem wir uns am Weg nach Hause noch bei einem Getränk aufwärmten, zahlten wir für ein Bier auch nicht mehr als beispielsweise in der Wiener Innenstadt.
Der Samstag sollte ebenfalls bummvoll mit Programm werden. Denn neben weiteren City Touren, stand auch noch ein Fotoshooting mit Alina (Hierzu aber mehr in einem späteren Blogbeitrag) stand auch noch eine ausgewogene Tour mit der U-Bahn am Programm, denn die Stockholmer U-Bahnstationen zählen zu den wohl schönsten weltweit. Aber das spektakulärste Fortbewegungsmittel in Stockholm ist sicherlich die Personenfähre. Und das gute daran: Sie ist Teil der öffentlichen Verkehrslinien Strockholms Lokaltrafik und kann damit ganz ohne Aufpreis mit dem 24-Stunden Ticket benutzt werden. So nutzten wir den Wasserweg um die Museumsinsel Skeppsholmen und Djurgarden zu erreichen. Bei der Fotoausrüstung konzentrierte ich mich dieses Mal auf das wesentlichste. Neben meiner Spiegelreflex mit Weitwinkel und 50mm Portraitobjektiv hatte ich noch meine Fuji X100 mit an Bord. Dies hielt auch das Gewicht meines Rucksacks in Grenzen, was sich auch wirklich bezahlt machte. Zwar fehlte mir mein Teleobjektiv von Zeit zu Zeit, aber manchmal ist weniger eben mehr.
Der letzte Tag bestand leider nur noch aus einen wenigen Stunden, da der Rückflug nach Wien bereits um Neun Uhr morgens abhob. Dennoch nutzten wir die Zeit und verließen noch bei Dunkelheit unser Quartier, um uns für Sonnenaufgangsfotos einen guten Platz zu verschaffen. Diesen fanden wir am Ablegeplatz der Djurgarden Fähre, wo um diese Zeit noch selige Ruhe herrschte. Der Ausblick auf Kastellholmen und Gröna Lund war perfekt, da in dieser Richtung auch die Sonne aufgehen würde, was aber aufgrund eines Wolkenschleiers am Horizont nicht passierte. Nichtsdestotrotz brachte das Morgenlicht eine farbgewaltige Lichtstimmung mit sich, und bescherte mir tolle Fotos. Die Zeit reichte nun noch für einen kurzen Fotowalk bis zur U-Bahn Station Gamla Stan, bei dem ich in der menschenleeren Altstadt noch einige Impressionen festhalten konnte. Das frühe Aufstehen machte sich wiederum im Flieger bezahlt, denn auch vom Rückflug bekam ich nicht viel mit, da mich der fehlende Schlaf der letzten Nacht schon bald einholte…