70-200mm Linsen sind Allrounder was Portraitfotografie betrifft. Daher haben wir die zwei Linsen, die wir bei tricky.pics in diesem Brennweitenbereich im Einsatz haben, verglichen. So stehen sich das Tamron SP 70-200 mm F/2.8 Di VC USD und das Sigma 70-200mm f/2,8 EX DG Makro in einem Vergleichstest gegenüber.
Zugegeben, der Vergleich hinkt, bewegen sich die zwei zu vergleichenden Objektive doch in einer anderen Preisklasse (Das Tamron ist ca. um das doppelte teurer, als das Sigma). Doch wie viel Unterschied macht dies in der Bildqualität wirklich aus? Das habe ich beim Fotoshoot mit Lisa in Wien getestet.
Hierbei beschränkte ich mich auf den Einsatz des Objektivs in der „freien Wildbahn“. Also ohne Hilfsmittel von Blitz, Diffusor, Reflektor oder ähnlichem. Klassische Available Light Fotografie bei tiefem und teilweise schwierigem Licht. Perfekt um die Objektive in manchen Situationen an ihre Grenzen zu treiben.
Im normalen Gerauch merkt man schon, beide Linsen liefern optimale Ergebnisse, das Tamron ist in manchen Situationen offenblendig eine Spur schärfer. Auch die Farben wirken gesättigter und kontrastreicher. Die Haptik des Tamrons gefällt mir persönlich eine Spur besser in der Hand und wirkt auch hochwertiger. Dies ist zu einem gewissen Teil aber Geschmackssache und hat keinen Einfluss auf die Bildqualität. Der Autofokus jedoch schon. Dieser ist beim Tamron etwas treffsicherer (mehr dazu später). In den bearbeiteten Ergebnissen kann man aber kaum Unterschiede in der Bildqualität ausmachen:
Sigma 70-200
Tamron 70-200
Bei komplizierteren Situationen sieht die Sache schon ein bisschen anders aus. Um dies zu testen, habe ich Model Lisa an verschiedenen Locations, allesamt mit extremen Gegenlicht, platziert. Hier merkte man sofort einen gravierenden Unterschied. Das Sigma hatte massive Probleme beim finden des Fokuspunkts. Das Tamron hatte hier, vermutlich auf Grund einer Vergütung die das Gegenlicht sehr gut brach und auch Lensflares verhinderte, beinahe keine Probleme. Dies zeigt sich auch im Endresultat bei dem durch das Tamron einfach weniger Streulicht auf den Sensor fiel.
Gegenlichtaufnahmen waren mit dem Tamron also um einiges knackiger, während ich mir beim Sigma im Postprocessing helfen musste und einfach einen „dreamy“ Look mit weichen Kontrasten für das Endbild wählte. Bei den Tamorn Bildern konnte ich ein weitaus kontrastreicheres Endergebnis erzielen.
Tamron 70-200
Sigma 70- 200
Die Sache mit dem Bildstabilisator:
Einen großen Unterschied macht eben auch der nicht vorhandene Bildstabilisator am Sigma. So erfordert es volle Konzentration und Ruhe beim Shooten, um (besonders auf 200 mm Brennweite) unnötige Wackler zu vermeiden. Man muss hier dazu sagen, dass das Sigma 70-200 bei tricky.pics auf einer Sony-Alpha im Einsatz ist, die den Bildstabilisator im Sensor hat und deswegen keinen extra Stabi am Objektiv benötigt. Dennoch ist das Sigma hier im Test deutlich unterlegen, besonders wenn die Verschlusszeiten auf Grund von einbrechender Dunkelheit länger werden.
Fazit:
Erwartungsgemäß war das teurere Tamron dem Sigma um einiges überlegen, doch auch letzteres schlägt sich absolut passabel unf kann meiner Meinung nach als Schnäppchen 70-200er gesehen werden. Das Sigma gewinnt in Sachen Preis und Preis/Leistung, das Tamron hat in Sachen Bildqualität, Ausstattung und Verlässlichkeit die Nase vorne. Aber sehr nachfolgend noch ein paar Beispielbilder:
Tamron 70-200:
Sigma 70-200