Es gibt ca. 213 Staaten auf dieser Welt, je nachdem wie man die Definition sieht. Da sind schon jede Menge potentielle Urlaubsziele dabei. Warum also genau Sri Lanka?
Nun ja, aus fotografischer Sicht wollte ich die Eierlegende Wollmilchsau: Idyllische Strände, intakte Natur, Berge zum Wandern, eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren, interessante Kultur und natürlich ein angenehmes Klima. Natürlich sollte das ganze auch halbwegs erschwinglich und einfach zu organisieren sein. Und so stieß ich bei der Swoodo Powersuche schlussendlich auf den Zielflughafen Colombo, eine der billigsten Anbindungen in Süd-Ost-Asien.
Und bei näherer Betrachtung hatte Sri Lanka wirklich alles zu bieten, das ich mir für einen Fototrip wünschte. Das zentrale Bergland erstreckt sich über 2.000 Meter Seehöhe und bietet hervorragende Wandermöglichkeiten, die Strände an der Süd- und Westküste sind touristisch noch eher unerschlossen, die Tier- und Pflanzenwelt ist vielfältig, und das Leben ziemlich billig. Damit war die Entscheidung relativ rasch getroffen.
REISEROUTE:
Die Reise führte mich und meine Freundin Julia von Colombo aus in das zentrale Bergland, an die Südküste, und über die Westküste zurück zum Flughafen. Hierbei machten wir an folgenden Orten stop: Colombo – Kandy – Ella – Tangalle – Weligama – Talpe – Negombo. Von Ort zu Ort nutzten wir – je nach Distanz und Infrastruktur – verschiedene Verkehrsmittel: Zug, Tuk Tuk und Taxi. Letzteres ist alledings das teuerste und unspektakulärste Fortbewegungsmittel, weshalb es von uns gerne gemieden wurde.
COLOMBO & KANDY
Unsere Reise begann, wie die meisten Sri Lanka Reisen, in der Hauptstadt Colombo. Allerdings planten wir hier nur einen Tag ein, da ich mich in Sri Lanka eher auf die Naturschönheiten konzentrieren wollte. Aber ein kleiner Stadtrundgang und ein erster Sonnenuntergang am Meer gaben uns bereits einen guten Eindruck über die singhalesische Kultur. Und da es einen Tag vor dem Staatsfeiertag war, konnte ich die Vorbereitungen zur Militärparade beobachten und die Panzer bei tief stehender Sonne ablichten. Am nächsten Tag ging es weiter mit dem Zug in die Bergstadt Kandy. Bereits diese Zugfahrt offenbarte was eines der absoluten Highlights in Sri Lanka ist: Zugfahren durch Berglandschaften und Teeplantagen und das ganze auch noch spottbillig: für die Zugfahrt zahlten wir in der 2. Klasse nicht mal 2€ pro Person. (Kleiner Tipp: Zugfahren in der 1. Klasse zahlt sich nicht aus, die 2. Klasse ist billiger und man ist viel näher am Geschehen und nicht nur unter Touristen).
Die Bergstadt Kandy ist lebendig und crowdy. Hier hinterließen besonders die Schwärme an Flughunden einen bleibenden Eindruck, aber auch die Affen im Kandy Sanctuary, einem lokalen Naturschutzgebiet waren auf jeden Fall einen Besuch wert.
ELLA
Eines der definitiven Highlights des Trips war die kleine Bergstadt Ella. Dies beginnt schon mit der Zugfahrt zwischen Kandy und Ella, die wohl eine der schönsten Zugfahrten der Welt sein muss. Besonders für Fotografen und Schaulustige geeignet sind die nicht vorhandenen Waggontüren, sodass man sich toll für Fotos aus dem fahrenden Zug lehnen kann. Beliebt ist dies vor allem bei chinesischen und koreanischen Reisenden, die daraus wohl einen inoffiziellen Wettbewerb um das wagemutigste Selfie gemacht haben.
Die Zugfahrt führt über Brücken, durch Tunnel, vorbei an Teeplantagen, durch Täler und Wälder hin in das zwar ziemlich touristische, aber dennoch etwas verschlafene Ella. Hier ist der Ausgangspunkt für tolle Wanderungen wie dem Ella Rock oder dem Little Adams Peak, der besonders bei Sonnenaufgang ein wunderbarer Ort ist.
TANGALLE
Nach dem Bergland ging es dann schließlich ans Meer. Und zwar in das touristisch noch nicht besonders erschlossenen Tangalle. Im Gegensatz zu den Stränden an der Westküste bekommt man hier tatsächlich noch so etwas wie einen einsamen Strand. Die vielen Buchten Rund um den kleinen Ort verteilen die Touristen und lassen Orte wie den Silent Beach beinahe menschenleer. Perfekte Bedingungen für einsame Strandtage, wenn da nicht der ein oder andere Einheimische wäre, der Whalewatching Touren, Edelsteine oder Gras verkaufen möchte. Für den einsamen Insel Flair aber trotzdem eine der besten Adressen in Sri Lanka.
WELIGAMA
Tuk Tuks werden oft unterschätzt. Denn auch wenn man denkt, die motorisierten Dreiräder sind nur für Kurzstrecken hilfreich, fehlt man weit. Ein 2,5 Stundentrip mit zwei Gästen und vollem Reisegepäck ist für Tuk Tuks kein Problem, und noch dazu billiger und unterhaltsamer als mit dem Taxi. So brachte schon die Anreise nach Weligama einige nette Schnappschüsse. In Weligama selbst sind vor allem die Surfspots spektakulär, weshalb die Surfkultur unaufhaltsam in der Stadt Einzug gehalten hat. Empfehlenswert ist abgesehen von gemütlichen Sonnenuntergängen am Surf Beach ein Besuch bei Aquillas Kitchen, einem fantastischen Fischrestaurant, das aber auch eines der besten Currys in Sri Lanka serviert.
TALPE & GALLE
Sehenswürdigkeit in Talpe sind eher rar, da dies nur ein kleiner Ort in der Nähe der Touristenhochburg Unawatuna ist. Der Strand ist zwar eher schmal, und ziemlich touristisch, doch der Anblick des Froschfelsens und der Palmen die beinahe ins Meer ragen ist dennoch ein absolut sehenswerter. Auch für Tagesausflüge in das ehemalige Fort Galle eignet sich dieser Ort ideal. Galle als alte Kolonialstadt ist ein Touristenmagnet, und dementsprechend preislich an europäische Verhältnisse angepasst. Aber Spaziergängen durch die alten Gassen hinterlassen trotzdem einen ziemlichen Eindruck, ebenso wie ein Besuch am lokalen Markt.
NEGOMBO
Der letzte Stop der Reise führte uns zur Flughafenstadt Negombo, wo noch eine Lagunenrundfahrt und ein Abend am Strand auf dem Programm stand. Besonders der Ausblick auf das Tierreich der Lagune brachte noch einmal tolle Fotogelegenheiten bevor es schlussendlich mit einem recht turbulenten Flydubai Flug wieder in die Heimat ging.
Im Teil 2 geht es um die Fotografische Ausrüstung die ich auf meiner Reise dabei hatte. Eines vorweg, es war nicht gerade wenig.